20. Jubiläum von The VOICE Refugee Forum - 20 Jahre Widerstand von Flüchtlingen in Deutschland:
Mittwoch, 1. Oktober - Sonntag, 5. Oktober 2014 | Jena
"20 Jahre sind nicht genug!" – Vereint gegen Abschiebung und soziale Ausgrenzung

20 Jahre aktiver Widerstand durch The VOICE Refugee Forum in Deutschland ist Zeugnis dafür, dass die Selbst-Organisation von betroffenen Menschen die einzig gangbare Alternative im Kampf der Unterdrückten ist. Unser Ziel ist und bleibt die Beendigung von Existenzängsten und Unsicherheiten, die mit dem Status eines Flüchtlings in Deutschland und ganz Europa verbunden sind.

Gegründet 1994 in Thüringen/Deutschland wollen wir, The VOICE Refugee Forum Euch einladen, gemeinsam mit uns den 20sten Jahrestag unserer Selbst-Organisation von Flüchtlingen zu feiern. Diese Einladung ist ein Aufruf zur Solidarität mit politischem Aktivismus von unten in unseren Kämpfen innerhalb Deutschlands und darüber hinaus. Der Jahrestag wird ausschließlich von internen und unabhängigen Spenden finanziert, um die Autonomie unseres Widerstandes zu gewährleisten.

Unser Kampf gilt sozialem und institutionalisiertem Rassismus, Diskriminierung und anderweitig beklagenswerten und unmenschlichen Bedingungen, denen Flüchtlinge in Deutschland unterworfen werden. Dieser Kampf fand und findet vor dem Hintergrund von Menschenrechtsverletzungen von Flüchtlingen und MigrantInnen statt, die durch rassistische Gesetzgebungen institutionalisiert werden, welche die Brutalität von staatlichen Organen legitimieren sollen – das Netzwerk “The VOICE” hat diese Zustände in den 20 Jahren seines Bestehens in täglichem Engagement für Selbstermächtigung und aktiven Widerstand immer wieder schonungslos angeprangert.

Die Feierlichkeiten zum Jahrestag werden die langfristigste selbstorganisierte Bewegung in Europa und unsere kontinuierlichen Kämpfe reflektieren, die wir geführt haben, um die tief verwurzelte deutsche Staatskultur der Isolation zu durchbrechen sowie uns selbst und die deutsche Gesellschaft von täglicher Diskriminierung zu befreien!

Bei dieser Feier wird es genauso um "Dich" wie um "Uns" gehen, da es letztlich um unsere Solidarität, unsere Prinzipien, unsere Stärken und unsere Errungenschaften gehen wird, die wir in der Auseinandersetzung mit den Ungerechtigkeiten und der Scheinheiligkeit der politischen Eliten und deren Anhänger errungen haben, die uns unsere unverbrüchlichen Rechte auf menschliche Würde immer noch vorenthalten wollen.

Während unserer Feier werden wir die Erinnerung an unsere Beiträge zu den Flüchtlingskämpfen nachempfinden und wiederbeleben. Wir werden daran erinnern, dass die Geschichte unserer Solidarität nicht ohne die Anerkennung der Opfer der überlebenden und der zahllosen toten Flüchtlinge geschrieben werden kann, die unser Überleben in den letzten 2 Jahrzehnten inspiriert haben. Indem wir diese Anerkenntnis in unseren Herzen tragen, vervielfachen wir unsere Schlagkraft und werden so unseren gemeinsamen Erfolg gegen die globalisierten Verbrechen des Imperialismus realisieren und koloniale Ungerechtigkeit überwinden.

Unsere Peiniger haben versucht, uns zu spalten und zu beherrschen, aber wir haben ihrer Strategie durch den Zusammenhalt unserer Gruppe im Geist von Gerechtigkeit und Gleichberechtigung überwunden. Ihre Versuche uns einzuschüchtern sind gescheitert und haben uns nur noch entschlossener werden lassen, für unsere Rechte einzustehen. Ihre Bemühungen uns durch ihre grausamen und unmenschlichen Machenschaften zum Schweigen zu bringen, hat unsere Stimme nur noch lauter werden lassen, als ihnen lieb sein kann – eine Stimme, die kontinuierlich andere Menschen dazu inspiriert hat, auch ihre Stimme zu erheben.

"Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört" ist der Slogan der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen, der treffend den neo-kolonialen Mechanismus beschreibt, der uns zwingt als Flüchtlinge in und außerhalb unserer Heimatländer zu leben. Die Bedeutung dieses zum Nachdenken anregenden Slogans spiegelt sich in zahllosen Beispielen und Tatsachen, durch die die westliche Ökonomie und deren politische Interessen unsere Leben und unsere Heimatländer zerstören.

Wir rufen Euch dazu auf, Eure Inspiration mit uns zu teilen. Nur gemeinsam werden wir in der Lage sein, unsere Kämpfe um die Offenlegung nationalistischer Ungerechtigkeiten sowie der Führung und Teilhabe an Kriegen und Ausplünderung als Hauptgründe für Flucht und Migration aus unseren Heimatländern fortzusetzen. Die aktuellen Kämpfe von Flüchtlingen in vielen deutschen und europäischen Städten tragen die Welle unseres langjährigen Widerstandes immer weiter durch Europa.

Spendenkonto : Förderverein The VOICE e.V., Sparkasse Göttingen, Kontonummer 127829, BLZ: 260 500 01, IBAN: DE97 2605 0001 0000 1278 29, BIC: NOLADE21GOE

Anlässlich des 20. Jahrestages von "The VOICE Refugee Forum" werden wir von Mittwoch, dem 1. Oktober bis Sonntag, den 5. Oktober in Jena 5 Tage lang soziokulturelle und politische Veranstaltungen organisieren. Einmal mehr werden wir die unveräußerlichen Menschenrechte auf Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit sowie die Bedeutung von fortgesetzter Selbstorganisation von Flüchtlingen thematisieren, indem wir unsere Kriminalisierung durch staatliche Verfolgung identifizieren und entlarven: Der Schwerpunkt hierbei wird auf die Analyse und Beschreibung von Abschiebungen als Verbrechen und die strukturelle Grausamkeit von Abschiebeknästen gelegt werden.

http://thevoiceforum.org/node/3655

Presse: Christian Jacob (TAZ) vom 1.10.2014 Selbstorganisation der Flüchtlinge: Die Mittel des langen Kampfes
JenaTV vom 6.10.2014 20 Jahre "The Voice": Die Flüchtlingsorganisation veranstaltete eine Demonstration
Thüringische Landszeitung (TLZ) vom 6.10.2014 20 Jahre "The Voice Refugee Forum" in Jena

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