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Flüchtlinge wehren sich:
 
BERLINER  BÜNDNIS
gegen das Asylbewerberleistungsgesetz

c/o Antirassistische Initiative - Yorckstraße 59 - 10965 - Fon 785 72 81- Fax 786 99 84

Berlin 10.10.99
Pressemitteilung zum 11. Tag des Hungerstreiks:

Wie lange müssen Flüchtlinge noch 
für ihre Menschenwürde hungern ?

Auch am 11. Tag des Hungerstreiks für die Möglichkeit, selber zu kochen, bietet das Berliner Rote Kreuz im DRK-Flüchtlingsheim Buchholzer Straße 34 nichts anderes als Erpressung, Drohung und Einschüch-terung an.
Mit einem Fragebogen wurden die Flüchtlinge am 7.10. aufgefordert, zwischen "verbesserter" Fremdverpfle-gung und - bei Fortsetzung des Hungerstreiks - sofor-tiger Aufgabe der DRK-Trägerschaft zu entscheiden. Die DRK-MitarbeiterInnen nötigten die Flüchtlinge, ihr Kreuz für die Beibehaltung der Fremdverpflegung zu machen. Nur für den Fall, daß die Flüchtlinge die Fremdverpflegung akzeptieren, will das DRK "sich auf politischer Ebene für eine Abschaffung der Vollverpfle-gung einsetzen." 
Seit mehr als zwei Jahren betreibt das DRK in dieser Doppelzügigkeit sein politisches Spiel. Einerseits ist das DRK in Berlin federführend für die Durchsetzung der Fremdverpflegung und des Sachleistungsprinzips, andererseits lehnt es dieses moralisch ab. 
Zu Beginn des Hungerstreiks richtete das DRK "bestürzt und betroffen" einen sogenannten Notdienst ein, in dem psychologische und medizinische Betreu-ung der Hungerstreikenden und ihre Versorgung mit Getränken zugesichert wurde. Dieser Notdienst wurde am 5. Tag des Hungerstreiks abgezogen. Getränke werden seit dem 9. Hungerstreiktag nicht mehr an die Protestierenden ausgegeben. Das Fertigessen für 280 HeimbewohnerInnen wird weiterhin angeliefert und von Heim-Angestellten größtenteils in Container geworfen. Der Druck auf einzelne Hungerstreikende wird durch individuelle Schikanen einiger DRK-Mit-arbeiterInnen erhöht, indem Denunziationen und sogar Heimrausschmisse angedroht werden, wenn sich die Menschen an Aktionen beteiligen.
Einzelne Sozialämter zahlen nicht wie bisher das monatliche Taschengeld aus und verweigern Krankenscheine. 
Unbeeindruckt von Versprechungen und Bedro-hungen setzen die BewohnerInnen des DRK-Heimes den Hungerstreik fort. Sie sehen ihren Hungerstreik als einzige Möglichkeit, um wenigstens kleinste Verbesserungen der entwürdigenden Lebensbedin-gungen zu erreichen (Bargeld statt Sachleistungen). 

Die Flüchtlinge fordern:
- Abschaffung der Fremdverpflegung ! 
- Sofortige Auszahlung der Sozialhilfe in bar ! 
- Uneingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung ! 
- Freie Wahl der Unterkunft ! 
- Kein Aushungern und kein Entzug der Unterkunft von Flüchtlingen, um die Rückkehr zu erzwingen ! 
- Abschaffung des Arbeitsverbotes ! 
- Weg mit dem Asylbewerberleistungsgesetz !

Wir sind Menschen 
und wir wollen wie Menschen behandelt werden !
Wir sind nicht freiwillig hier, sondern zur Flucht gezwungen !
 

Die hungerstreikenden Flüchtlinge laden alle Menschen ein, sich selbst ein Bild von den Lebensbedingungen in den Heimen zu machen. Besuchen Sie die Heime des Berliner Roten Kreuzes in der Buchholzer Str. 34-35 (Pankow), der Blankenburger Str. 141 (Pankow) und der Streitstr. 5 (Spandau).

Beteiligen Sie sich an den Protesten der geflüchteten Menschen und spenden Sie für ihre Unterstützung auf folgendes Konto: 
Flüchtlingsrat Berlin - Nothilfe für Flüchtlinge, Bank für Sozialwirtschaft, 
BLZ 100 205 00, Konto-Nr. 311 68 03, Stichwort "Hungerstreik"
Für Rückfragen und Hintergrund-Informationen: 
Bündnis gegen das AsylbLG 
c/o Antirassistische Initiative Berlin - Telefon 785 72 81 - Fax 786 99 84

Die Forderungen der Hungerstreikenden werden unterstützt von Flüchtlingen aus den DRK-Wohnheimen Streitstraße 5; Blankenburger Straße 141 und anderen Menschen, die unter die Aushunger- und Vertreibungsgesetze fallen.
Unterstützt u.a. vom Flüchtlingsrat Berlin, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Frauen-Lesben-Gruppe für Bleiberecht, Kein Mensch ist illegal - Berlin, Antirassistische Initiative Berlin - ARI, Initiative gegen das Asylbewerberleistungs-gesetz, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration - FFM, Romani Union Berlin/Brandenburg, Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialhilfeninitiativen - BAG-SHI, Asyl in der Kirche e.V., Bündnis 90 / Die Grünen-Landvorstand Berlin, PDS, Malerladen GmbH, Antifaschistische Gruppe im Prenzlauer Berg - AgiP, Polnischer Sozialrat e.V. - ZAPO, Internationale LIGA für Menschenrechte, AG Pankower Mädchen- und Frauenprojekte, Flüchtlingsberatung Oase Pankow e.V., Kontakt- und Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge e.V. - KuB, ...................
 

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Seit 30.9.99 Hungerstreik 
der Flüchtlinge aus dem DRK-Heim Buchholzer Strasse in Pankow

Kundgebung
Ort:  Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales 
Oranienstraße 106; Berlin Kreuzberg
U-Bahn: "Kochstraße" -
dann mit dem Bus 129 (? "Herrmannplatz") bis "Waldeckpark"

Wir sind Menschen 
und wir wollen wie Menschen behandelt werden !
Wir wollen unsere Kinder als Kinder behandeln können !

- Bargeld für alle ! Gleiche Sozialhilfe wie für Deutsche !
- Abschaffung der Fremdverpflegung und der Sachleistungen
- Freie Wahl der Unterkunft !
- Volle medizinische Versorgung !

Wir sind nicht freiwillig hier, sondern zur Flucht gezwungen !

- Kein Aushungern und kein Entzug der Unterkunft von Flüchtlingen, 
  um die Rückkehr zu erzwingen ! 
- Abschaffung des Arbeitsverbotes ! 
- Weg mit dem Asylbewerberleistungsgesetz !

Die Forderungen der Hungerstreikenden werden unterstützt von Flüchtlingen aus den DRK-Wohnheimen Streitstraße 5; Blankenburger Straße 141 und anderen Menschen, die unter die Aushunger- und Vertreibungsgesetze fallen.
Unterstützt u.a. vom Flüchtlingsrat Berlin, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Frauen-Lesben-Gruppe für Bleiberecht, Kein Mensch ist illegal - Berlin, Antirassistische Initiative Berlin - ARI, Initiative gegen das Asylbewerberleistungs-gesetz, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration - FFM, Romani Union Berlin/Brandenburg, Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialhilfeninitiativen - BAG-SHI, Asyl in der Kirche e.V., Bündnis 90 / Die Grünen-Landvorstand Berlin, PDS, Malerladen GmbH, Antifaschistische Gruppe im Prenzlauer Berg - AgiP,
Polnischer Sozialrat e.V. - ZAPO, Internationale LIGA für Menschenrechte, AG Pankower Mädchen- und Frauenprojekte, Flüchtlingsberatung Oase Pankow e.V., Kontakt- und Beratungsstelle für ausländische Flüchtlinge e.V. - KuB, 

V.i.S.d.P. Berliner Bündnis gegen das Asylbewerberleistungsgesetz 
Tel. 785 7281