Frauen im Exil
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Presseerklärung

Betr.: 8.März - "Frauen im Exil" fordern Solidarität mit den Frauen in den Abschiebegefängnissen

Wir "Frauen im Exil" rufen anlässlich des 8.März zu Solidarität mit den Frauen in Abschiebegefängnissen auf.
Wir "Frauen im Exil" sind Frauen aus verschiedenen Ländern, verschiedenen Kontinenten.
Uns ist gemeinsam, daß wir alle unsere Länder verlassen mußten, weil wir politisch verfolgt, unterdrückt, in Not oder ohne Lebensmöglichkeit existieren mußten.Wir haben uns in Berlin/Brandenburg im Juli 2002 zusammengeschlossen.Wir wollen uns gemeinsam wehren gegen die verordnete Rechtlosigkeit, von der vor allem asylsuchende Frauen in der BRD betroffen sind.
Unser Alltag ist bestimmt von Isolation und rassistischer Ausgrenzung.
Immer müssen wir damit rechnen inhaftiert und abgeschoben zu werden.

Von daher fordern wir zum 8.März ASYL-RECHT statt verordneter Rechtlosigkeit !

Wir werden am 8.3.03, dem internationalen Frauentag, um 14 Uhr nach Grünau gehen, um unsere Solidarität mit den gefangenen Frauen in dieser Festung auszudrücken.
Mit einer Kundgebung werden wir den Protest der inhaftierten Frauen unterstützen:
- gegen die Inhaftierung von Schwangeren und von psychisch und physisch kranken Frauen
- gegen die demütigende Behandlung durch das Gefängnispersonal
- gegen die psychische und physische Gewalt
- gegen die langen Haftzeiten
- gegen die fehlende Information bezüglich ihrer Verfahren

Wir wünschen den Frauen im Abschiebegefängnis Köpenick-Grünau viel Kraft bei ihrem Protest!
Wir denken aber genauso an die gefangenen Frauen in dem Abschiebeknast in Eisenhüttenstadt.
Auch sie sind dort hinter Gittern und Natostacheldraht eingesperrt über Wochen und Monate hinweg.
Einziger Grund dafür ist, daß sie kein gültiges Aufenthaltspapier für Deutschland haben.
Der Abschiebeknast in Eisenhüttenstadt liegt fernab. Den wenigen BesucherInnen, die sich auf den weiten Weg gemacht haben, wird oftmals aus willkürlichen Gründen der Zugang verwehrt.
Auch unabhängigen Menschenrechtsorganisationen wird der Zutritt verwehrt.
Rechtsberatung durch Rechtsanwälte ist in Eisenhüttenstadt unerwünscht.
Die inhaftierten Menschen bleiben ohne Information, oftmals ohne Besuch und ohne Aufklärung über ihre Rechte.

Deswegen hat es in der Abschiebehaft Eisenhüttenstadt in der Vergangenheit auch immer wieder Hungerstreiks von Gefangenen gegeben.

Aktuelles Beispiel für die inhumane Abschiebepolitik ist die Inhaftierung einer Frau und Mutter aus Litauen in Eisenhüttenstadt.
Seit zwölf Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Deutschland.
Nun wurde sie von ihrem Kind und Mann getrennt und von Lübeck aus in das ca.400 km entfernte Abschiebegefängnis Eisenhüttenstadt verschleppt. Wenn Sie mit der betroffenen Frau in Kontakt treten wollen, können sie unter 030-7857281 anrufen. Wir vermitteln den Kontakt.

Zum 8.März protestieren wir gegen Abschiebegefängnisse, Abschiebungen und die Rechtlosigkeit vieler Frauen. Die grausame staatliche Asyl- und Ausländerpolitik ist auch ein Verbrechen an Frauen.

StoP Deportation - crime against women emancipation