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Berlin, 21.9.99
Presseerklärung

Abschiebegewahrsam Köpenick :

Dr. Brier Ibrahim Musa nach Hunger- und Durststreik
ins Krankenhaus eingeliefert

Der sudanesische Oppositionelle mußte sein Leben gefährden, um die Entlassung
aus der Abschiebehaft zu erreichen.

Erst am Abend des siebenten Tages der totalen Nahrungs- und Flüssigkeitsverweigerung ist der Arzt Dr. Brier Ibrahim Musa aus dem Abschiebegewahrsam Köpenick auf die Intensiv-Station des Krankenhauses Köpenick gebracht worden. Trotz des akut gefährdeten gesundheitlichen Zustandes in dem er sich befand, wurde das Krankenzimmer bis in den Montagmorgen hinein von BGS-Beamten bewacht. Dann verfügte die Ausländergehörde seine Entlassung aus der Abschiebehaft.

Dr. Ibrahim Musa hatte diesen gefährlichen Weg des Hunger- und Durst-Streikes bewußt gewählt, um gegen die Nicht-Anerkennung seiner politischen Verfolgung, gegen seine Inhaftierung und gegen seine drohende Abschiebung zu protestieren.
 
 

Wie wir am 19.9. berichteten ist Herr Ibrahim Musa seit Jahren engagiertes und aktives Mitglied in der Democratic Union Party (DUP) im Sudan. Nachdem er aus dem Sudan fliehen mußte, stellte er in der BRD einen Antrag auf Asyl. Auch während seines Asylverfahrens setzte er seine Aktivitäten für Demokratie und Menschenrechte im Sudan fort. Der Antrag auf Asyl wurde vom Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge am 25.9.97 abgelehnt.

Nachdem auch in Holland sein Asylbegehren erst gar nicht angenommen wurde (Drittstaaten-Regelung), kehrte Ibrahim Musa in die Bundesrepublik zurück. In Berlin wurde er direkt auf dem Flughafen festgenommen und befand sich seit dem 14. Juli 99 hier im Abschiebegewahrsam Köpenick.

Trotz seiner Entlassung aus dem Abschiebegewahrsam besteht weiterhin die Ablehnung der Gewährung des Asyls und die Androhung der Abschiebung in den Sudan.


Wir fordern: